Was will ich wirklich im Leben?
Die Fragen „wie finde ich heraus, was ich will im Leben?“ und „was fange ich mit meinem Leben noch an?“ stellst du dir gerade – und damit bist du nicht allein.
Es ist schon wirklich erstaunlich, dass wir so viel Zeit in der Schule verbringen und allerhand Wissenswertes und „Wissensunwertes“ lernen. Geschichtsfakten, Erdkundefakten, Kurvendiskussion und Gedichtinterpretation sind wichtig, um einen höheren Schulabschluss zu machen. Aber sind diese Dinge auch wirklich wichtig für dein späteres Leben?
Wenn Jugendliche die Schule verlassen, wissen sie meist nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen.
Frage dich selbst: Wie ist oder war das bei dir? Wusstest du schon immer, was du nach der Schule machen wirst? Und wenn ja, war das auch wirklich dein eigener (von Herzen kommender) Wunsch?
Vielleicht hast du dich mittlerweile bereits für einen Beruf entschieden und arbeitest eventuell sogar schon einige Jahre darin.
Doch nun, nach einiger Zeit, merkst du womöglich, dass dir etwas fehlt? Deine momentane Arbeit erfüllt dich nicht oder nicht mehr? Irgendetwas fehlt dir und du weißt, es geht einfach viel besser.
Auch ich kam an diesen Punkt und begab mich auf die Suche nach meinem Lebensziel. Diese Suche brachte mich zum Personal Development (deutsch: Persönlichkeitsentwicklung) und ich entdeckte dabei zum Beispiel, dass man sich Ziele setzen soll und lernte auch, wie das geht.
Während meiner Recherchen im Internet, in Büchern und letztlich auch IN MIR SELBST (Das ist vielleicht schon der wichtigste Punkt überhaupt, wenn du wissen willst, was du im Leben willst) stieß ich auf viele gute Tipps, die ich dir nun hier vorstellen möchte.
Und noch ein Satz vorweg: Sei nicht entmutigt, wenn du nicht sofort nach der ersten Durchführung der vorgestellten Übungen einen Erfolg verspürst. Es ist leider auch hier so: „Übung macht den Meister.“ Siehe die Übungen so an, als würdest du bei jeder Übung einen Samen setzen, der reifen muss, um dir dann die Ernte zu bescheren. Newton’s Gesetz über „cause and effect“ drückt dies genauso aus wie das in der Bibel häufiger zu Lesende „man erntet, was man sät“.
Es gibt eine Zeit des Säens und eine des Erntens. Beides zusammen funktioniert nicht (zumindest nicht auf demselben Feld mit derselben Feldfrucht).
Dein perfekter Tag
Ich möchte mit dieser Übung beginnen, da sie unheimlich Spaß macht und dich auch motivieren wird.
Wie der Name schon sagt, besteht die Aufgabe darin, den für dich perfekten Tag zu formulieren.
Nimm dir ein Blatt Papier oder dein Tagebuch und schreibe:
- Wie, wo, mit wem, wann möchtest du aufstehen?
- Wie verläuft der weitere Tag? Was arbeitest du? Mit wem, wo und wie lange?
- Wie endet der Tag?
Dabei ist ganz entscheidend, dass du „aus dem Vollen schöpfst“. Damit meine ich, dass du dich zu 0 % einschränkst. Brian Tracy spricht in diesem Zusammenhang von dem sogenannten „zero-based thinking“.
Deine perfekte Zukunft
Stelle dir vor, du hättest einen Zauberstab und könntest dir mit einer Handbewegung deine ganze Umgebung und auch dich selbst perfekt gestalten. So wie bei der vorigen Übung bereits durchgeführt, solltest du auch jetzt wieder ganz unbefangen und frei an die Beantwortung gehen.
Beantworte dir nun die folgenden Fragen im Hinblick auf deine perfekte Zukunft in 5 bis 10 Jahren:
- Wie steht es dann um deine Gesundheit?
- Wo und mit wem willst du in 5-10 Jahren leben?
- Welcher Art sollen deine Beziehungen so Freunden und Familie sein?
- Was möchtest du arbeiten? Wie viel Freizeit möchtest du haben?
- Wie viel Geld möchtest du im Monat verdienen?
- Welchen Luxus möchtest du dir gönnen?
- Welche spirituellen Ziele hast du (z.B. Meditationen etc.)?
- Was und wie viel möchtest du geben (Z.B. Zeit für andere oder Geld für Hilfsbedürftige)?
- Wie/ wer möchtest du sein?
Wenn du diesen Artikel komplett gelesen hast, solltest du nochmals hierher zurückkommen und dir die oben genannten Fragen schriftlich beantworten.
Schreibe mit konkreten Angaben, positiv und im Präsens deine Ziele auf (Z.B. Ich bin so glücklich und dankbar jetzt, da ich x Euro monatlich verdiene!)
Dein 90. Geburtstag
Stelle dir vor, deine Grabrede wird gehalten (Falls es dir in der Vorstellung angenehmer ist, darfst du auch deinen 80. oder 90. Geburtstag wählen).
Aus jedem Bereich berichtet eine Person, wie du warst. Eines deiner Familienmitglieder, einer deiner Freunde, ein Arbeitskollege, ein Vereins- oder auch Kirchenmitglied – alle geben wieder, was für ein Mensch du gewesen bist.
Falls dir in meiner Auflistung noch ein Bereich gefehlt hat, nimm ihn einfach hinzu und lasse aus diesem Bereich ebenfalls noch jemanden über dich reden.
Du möchtest natürlich, dass die Menschen nur Gutes über dich reden und was genau, das solltest du dir aufschreiben. So erhältst du eindeutige Hinweise, was du in deinem heutigen Leben verändern möchtest.
Wenn du „deine“ Reden schreibst, wirst du auch auf Werte und Prinzipien stoßen, die dir besonders wichtig sind.
Ich empfehle dir auch diese Werte und Prinzipien auf einer Extraseite oder einem Extradokument niederzuschreiben. Dies hilft dir zum Beispiel bei wichtigen Entscheidungen im Leben. Denn diese sollten immer im Einklang mi deinen Werten und Prinzipien sein.
Wenn du alle Übungen, die ich dir empfohlen habe, sorgfältig niedergeschrieben hast, dann müsstest du dir jetzt ein richtig großes, motivierendes Bild von dir und deinem zukünftigen Leben kreiert haben, welches du dir täglich in Erinnerung rufen solltest. Mit deiner Lebensziele-Liste kannst du nun weiterarbeiten.
Einen etwas anderen Ansatz möchte ich dir nun mit dem Folgenden aufzeigen.
Law of Attraction – das Gesetz der Anziehung
Durch den Film „The Secret“ ist das Konzept des Gesetzes der Anziehung weltweit bekannt geworden. Bob Proctor ist vermutlich der bekannteste Verfechter dieses Gesetzes, der in diesem Film mitgewirkt hat und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du bereits davon gehört hast.
Laut Proctor ist das Gesetz der Anziehung zwar ein wichtiger Bestandteil beim Erreichen von Zielen, aber dieses Gesetz dem Gesetz der Vibration untergeordnet.
Das Gesetz der Vibration und der Anziehung haben, zumindest wenn man das erste Mal davon hört, einen esoterischen Charakter. Und leider lässt sich dieser erste Anschein auch nicht komplett beseitigen. Wissenschaftlich ist die Wirkung dieser Gesetze beim Erreichen von Zielen leider nicht zu belegen.
Grob gesagt geht es darum, sich in Gedanken mit seinem Ziel zu verbinden, bis man es quasi in sein Leben zieht.
Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass dieses Gesetz der Anziehung nicht empirisch belegt werden kann. Es entzieht sich quasi unserem Blick, unserer Wahrnehmung und bleibt darum auch irgendwie zauberhaft. Nicht alles in dieser Welt kann wissenschaftlich belegt werden und passiert trotzdem.
Wissenschaftlich wird also die Frage, zumindest heute, nicht zu beantworten sein. Aber es gibt viele „Beweise“, also erreichte Erfolge von bekannten Persönlichkeiten, die gewissermaßen mithilfe dieser Lehre (zumindest machte dies einen Teil ihres Erfolges aus) ihre Ziele erreicht haben.
Ich spreche hierbei zum Beispiel von Erfolgen, die in dem Klassiker „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill aufgeführt sind. Das Buch ist das Ergebnis aus zwanzig Jahren Recherche und Interviews mit 500 Millionären in damaliger Zeit (Anfang des 20. Jahrhunderts).
Das Gesetz der Anziehung wird hierin zwar nicht explizit erwähnt, aber gleichsam umschrieben. Denn nach Hill soll man sich zum Beispiel mithilfe der Autosuggestion mit seinem Ziel verbinden.
Zu Beginn steht die Frage nach deinem Anliegen, deinem große Ziel. Du solltest dich hierbei also auf eine Sache festlegen, die du in einem bis zwei Sätzen formulieren kannst. Darum finde ich persönlich es auch wichtig die Übungen, die ich am Anfang empfohlen hatte, vorneweg zu machen. Denn dann kann man sich aus der entstandenen Liste sein größtes Ziel heraussuchen.
Dieses größte Ziel ist dann nach Proctor (der sich auch häufig auf Napoleon Hill beruft) ein sogenanntes C-Goal. C-Goals sind Ziele, von denen du keine Ahnung (im Moment noch!) hast, wie du sie jemals erreichen könntest.
Daneben gibt es auch A- und B- Goals. Dabei sind die A-Goals Ziele, die du momentan bereits erreichst. B-Goals sind Ziele, von denen du weißt, dass du sie erreichen kannst.
Proctor ermutigt einen, das C-Goal anzustreben und sagt zum Beispiel auch: “Gib dich nicht mit unbedeutenden Zielen ab.“
Und auch Goethe hat angeblich bereits Ähnliches dazu geäußert:
„Träume keine kleinen Träume, denn sie haben keine Macht, die Herzen der Menschen zu bewegen.“
Johann Wolfgang von Goethe
Und du solltest dir auch keine Gedanken über das „wie“ machen, sondern dir dieses Bild in dein Unterbewusstsein einprägen. Wenn dir das gelingt, wirst du Möglichkeiten sehen und ergreifen, die dich deinem Ziel immer näherbringen.
Was aber ganz wichtig ist, dass du dein Ziel mit deinem Gefühl verbindest. Auch bei Goethe heißt es „die Herzen der Menschen bewegen“. Es geht in erster Linie um dein eigenes Gefühl. Denn Gefühle lassen dich handeln. Und dein Handeln sogt für Ergebnisse.
Hier kommt die Autosuggestion ins Spiel. Dabei geht es darum, dich umzuprogrammieren. Das kannst du, indem du dir zum Beispiel Affirmationen vorsprichst, am besten sogar vor dem Spiegel (am Anfang wird sich das komisch anfühlen, mache aber trotzdem weiter!). Auch durch wiederholtes Schreiben der Affirmationen und der Ziele gelangen sie mehr und mehr in dein Unterbewusstsein und verändern dich nach und nach.
Und auch die Visualisierung darf hier nicht fehlen. Lasse die Bilder von deinen Zielen vor deinem inneren Auge immer wieder ablaufen. Wichtig ist hierbei, erstens, dass du auch dich in diesen Bildern siehst und zweitens auch bei dieser Übung wieder positive Gefühle integrierst.
Warum solltest du nicht über das „wie“ nachdenken?
Das Problem ist, dass du mit deinem jetzigen Mindset (deiner Geisteshaltung) nicht in den Dimensionen handeln kannst, wie dies dein zukünftiges Ich tun wird. Darum musst du dich quasi aus deiner Komfortzone heraus- und in dein „Zielleben“ hineindenken. Du musst, um dein C-Goal zu erreichen, ein „anderer Mensch“ werden.
Eine weitere Zutat ist der unabdingbare Glaube an deinen Erfolg.
„Magie ist, an sich selbst zu glauben. Wenn du das schaffst, kannst du alles erreichen.“
Johann Wolfgang von Goethe
Auch in „Denke nach und werde reich“ wird dies beschrieben. Du benötigst ein Anliegen, das mit dem unablässigem Glauben verbunden ist, um dein Ziel wahr zu machen. Um das umzusetzen, musst du dich vor deinem geistigen Auge bereits in Besitz deines Zieles sehen.
Die Frage nach dem Warum?
Die Frage, warum du welches Ziel erreichen möchtest, solltest du dir bei jedem deiner aufgelisteten Ziele stellen und beantworten. Schreibe deine Lösungen einfach zusätzlich auf deine bereits erstellte Ziele-Liste.
Die Gründe sind gewissermaßen der Antrieb des Ganzen. Sind deine Gründe nicht stark genug, wirst du den Weg auf dein Ziele vielleicht zwar noch beginnen zu gehen, aber du wirst wahrscheinlich nicht durchhalten und wieder zurück in deine Komfortzone gehen.
Darum füge dir motivierende Gründe zu deinen Zielen hinzu.
WOOP
Hierbei geht es darum zusätzlich zu seinen Zielen auch die eventuellen Hindernisse miteinzuplanen. Dieses Konzept stammt von der renommierten Psychologie-Professorin Gabriele Oettingen und das Wort „WOOP“ ist ein englischsprachiges Akronym. Dabei sind die einzelnen Buchstaben die Anfangsbuchstaben der folgenden Wörter:
- W = Wish
- O = Outcome
- O = Obstacle
- P = Plan
Im ersten Schritt formulierst du deinen Wunsch (dein Ziel), im zweiten Schritt dein erwünschtes optimales Ergebnis, im dritten Schritt stellst du dir dein größtes Hindernis vor und im letzten Schritt entwickelst du einen Plan zum Überwinden des Hindernisses.
Wenn du alle Schritte absolviert hast, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass du dich auf deine Ziele (oder Wünsche, wie es bei Oettingen heißt) zubewegst und auch mit größerer Wahrscheinlichkeit erreichst.
Ein anderes Konzept im Hinblick auf das Ziele-Setzen ist das der sogeannten S.M.A.R.T.-Goals gehört. Dieses Konzept ist ziemlich bekannt und ich bin darauf bereits in einem früheren Artikel eingegangen. Darum verzichte ich darauf, das Konzept hier nochmals vorzustellen. Lies dazu gern meinen Artikel über das Durchhaltevermögen.
Damit bin ich am Ende des Artikels angelangt. Ich hoffe, dass du etwas dazugelernt hast und dass ich dich auch motivieren konnte, etwas davon umzusetzen.
Eine ganz wichtige Sache noch am Ende: Es ist großartig, wenn du mit diesen Übungen sofort dein Lebensziel findest. Solltest du das jedoch nicht auf Anhieb schaffen, sei nicht frustriert. Denn Ziele ändern sich auch im Leben. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass du nicht nur ein Lebensziel hast.
Finde also Dinge/ Tätigkeiten heraus, die dich besonders interessieren und integriere mehr davon in dein Leben. Du wirst durch Nachdenken, Meditieren und Ausprobieren Klarheit erlangen, wovon du gern mehr im Leben haben möchtest.
Der Beginn einer Veränderung liegt immer im Innern, aber ohne Handlung im Äußeren findet keine Änderung deiner sichtbaren Ergebnisse statt.
Gib mir gern eine 5-Sterne-Bewertung des Artikels und schreibe in die Kommentare, welcher Tipp dir am besten gefallen hat. Vielleicht hast du auch noch einen weiteren Tipp, den ich hier nicht aufgelistet habe?
Bis bald!